[25.2] Befehle von Oben

Tagebuch des Oberin Sturmbund
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[25.2] Befehle von Oben
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Gespielt am: 17. Oktober 2020

Im Angesicht von Darion Paligans Plagenbringer bleibt den Helden nichts als die Flucht. Mithilfe der neu gewonnen Kontrolle über die Arche, dank sei Oberins Bruder Silberhardt, schaffen sie es, den Kurs zu ändern.

Nachdem meine Füße mich zu den Anderen zurück in Finjans Kajüte geführt hatten, wandte sich das Gespräch von der Kursänderung Richtung Nordost bald dem Tausendaugenkelch im Blauen Raum zu. Er war gefährlich. Und er war nützlich oder könnte es uns sein, wenn wir wüssten, wie er zu gebrauchen war – wie dieses ganze Ding, auf dem wir saßen. Ähnliche Fragen stellten sich:

Könnten wir ihn zerstören? Sollten wir ihn einfach über Bord werfen und im Meer versenken? Sollten wir ihn behalten, verbergen und fortschließen? Sollten wir ihn von Bord schaffen und verstecken, um ihn zu holen, wenn wir wussten, wie wir einen Vorteil daraus ziehen konnten und diese Arche gänzlich im Griff hatten? Konnte der Feind ihn tatsächlich aufspüren? Antworten auf unsere Fragen wussten wir keine und auch Jasper der Wandler, wohl der Zauberkundigste an Bord, wusste nichts zu sagen, das uns schlauer machte. Bloß sein Interesse daran, Dinge in die Finger zu bekommen, wurde einmal mehr deutlich.

Doch Anderes harrte unserer Aufmerksamkeit.

Noch einmal stieg ich nach oben, um mich zu vergewissern, dass die Lederschwingen nicht länger um die Arche schwärmten und zu sehen, ob uns die Plagenbringer folgte. Offenkundig war das massige Ungeheuer dafür zu schwerfällig. Gerade geriet sie am Horizont außer Sicht und ebenso ließen wir die Wolke der Lederschwingen allmählich zurück.

Zeit, das Schiff zu inspizieren. Gerade wollte ich gehen, als Xyleste mich zu sich rief. Ich erwog, sie zu ignorieren, doch sollte sie gar nicht erst den Eindruck gewinnen, wir fürchteten uns vor ihr. Zu meiner Verblüffung, die ich ihr allerdings nicht zeigte, forderte sie mich auf, in ihre Arme zu kommen. Als ich ihr das abschlug und sie daraufhin stehen ließ, wirkte sie tatsächlich beleidigt, als sei es ihr um mehr gegangen als um ein Spiel.

Als Erster betrat ich das Deck. Nachdem ich sicher war, das keine der Lederschwingen draußen lauerten, rief ich die Anderen heraus. Der Kapitän forderte Berichte über den Zustand der Besatzung. Bald wussten wir, dass außer den beiden unglücklichen Wächtern niemand fehlte. Der Kapitän machte sich schwere Vorwürfe, doch er hatte alles getan, was ihm möglich gewesen war. Wir berieten das weitere Vorgehen, bis ich von draußen ein seltsames Zischen vernahm. Argwöhnend, eine weitere unselige Kreatur sei erschienen, stürzte ich zur Tür der Kapitänskajüte hinaus. Ein seltsames Etwas fand ich wahrlich vor, doch wohl keine Kreatur im eigentlichen Sinne war es, die da heran schwebte, mannsgroß, aus Luft geformt, dennoch etwas in seinem Körper tragend. Ein Dämon war es nicht, was es aber war, wusste ich nicht zu sagen. Es landete kurz, aus seinem Inneren sank das Etwas auf die Arche herab, dann hob es wieder ab, kreiste kurz über uns, bevor es entschwand.

Vor mir auf Deck fand ich drei versiegelte Briefe ohne Beschriftung. Daher überbrachte ich sie dem Kapitän, obschon das Löwensiegel auf einem davon eine gewisse Unruhe in mir wach rief. Finjan erbrach die Siegel mit einem kurzen Blick darauf. Der sich aufrichtende Adler brachte eine Botschaft von Dexter Nemrod, der sehr zufrieden über den Gang der Ereignisse war und einen Bericht einforderte – wie üblich. Ebenfalls wie üblich steckte Finjan mir diesen Brief und die Aufgabe zu. Der sich aufrichtende Löwe brachte Nachricht vom Schwert der Schwerter und bereitete mir großen Verdruss. Ayla vom Schattengrund verlangte von mir, die Arche auf der Stelle auf den Meeresgrund zu schicken. Das bededeutete eine schlimme Zwickmühle für mich. Der dritte Brief, dessen Siegel dem ersten ähnelte, enthielt Anweisungen der Reichsadmiralität, die baldmöglichst Truppen an Bord bringen wollte, und uns ein Kriegsschiff entgegen sandte. Der eine Punkt, über den wir uns klar waren, war, dass wir die Dämonenarche gewiss niemals dem Reich überlassen würden. Diese schreckenerregende Waffe sollte gewiss keinem der Reiche in die Hände fallen. Mit der Anweisung des Schwertes der Schwerter war es eine andere Sache, aber gewiss ließ sich das Monstrum nicht auf der Stelle mit allen Menschen an Bord versenken, selbst wenn es in meiner Macht gestanden hätte, dies anzuordnen. Dennoch, einen Befehl des Schwertes der Schwerter dauerhaft nicht zu beachten, war kaum möglich. Auf die Nachfrage des Kapitäns hin bat ich mir die gleiche Bedenkfrist bis zum Morgen aus, die er allen an Bord gewährt hatte. Er stimmte zu.

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