[22.1] Es lebt!

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[22.1] Es lebt!
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Gespielt am: 24. April 2020

Die Helden haben mit einer kleinen Mannschaft Mutiger die paralysierte Dämonenarche geentert und begonnen, sich durch das hölzerne, lebende Labyrinth zu kämpfen. Als sie sich tief in den Eingeweiden der Arche befinden, rumort es plötzlich: Sie erwacht!

Um uns herum ging alles durcheinander. Panische Menschen rappelten sich hoch und wollten davon stürmen. Finjan vermochte sich kein Gehör zu verschaffen. Sein Strahlen schien verblasst. Ich gebot dem Tumult Einhalt. Wir mussten zusammenarbeiten und rasch einen Weg finden, die Bestie zu vernichten. Wir mussten einen Schwachpunkt finden. Archen tötet man von innen, hatte man uns auf der Seeadler erklärt. Ich nahm mir acht Mann und setzte meinen Weg an der rechten Seite des Rumpfes entlang fort. Finjan führte den ganzen Rest hinter sich her, doch sie liefen sogleich in einem Laderaum in eine Sackgasse. Er ließ kehrt machen. Ein Teil der Neuankömmlinge beschloss daraufhin auf eigene Faust weiterzuziehen. Finjan seinerseits kehrte in die Maulgrotte zurück. Unterwegs durchquerte er einen weiteren Gang mit Nischen voller Hummerier, doch sie waren bereits erledigt worden. Wahrscheinlich hatten sich die Neulinge darum gekümmert. In der Maulgrotte herrschte rege Geschäftigkeit. Finjans leichtherziger Versuch, die Käferstraßen zu zerschlagen, in dem er die Viecher zertrampelte, hatte nur zur Folge, dass eine Masse von Käfern über seinen Stoßtrupp herfiel und sie mit zahllosen schmerzhaften Bissen zurück in die Gänge trieb. Immerhin gelang es ihm, herauszubekommen, dass der dritte Gang in der Maulgrotte zu einem großen Kerker führte, den er aber leer vorfand.

In der Zwischenzeit war ich mit meinen Männern auf eine Treppe gestoßen, die hinauf ins nächste Deck führte. Vor uns ging der Gang weiter, doch mein Gefühl sagte mir, dass wir hier unten nicht finden würden, was wir suchten. Ich führte unsere Gruppe also über die Treppe zum Deck über uns. Hier oben wurden die Gänge schmaler. Zahllose Käfer eilten auch hier über die Wände und verschwanden in Durchgängen, viel zu klein, um ihnen zu folgen. Scheinbar von überall waberten Geräusche an unsere Ohren. Auf´s Geratewohl führte ich den Trupp weiter geradeaus, vorbei an Abzweigungen, bis vor uns drei sehr schmale Öffnungen sichtbar wurden. Dort ließ ich die anderen warten und zwängte mich selbst in den mittleren hinein, um zu sehen, ob er passierbar war, ehe wir alle plötzlich feststeckten. Tatsächlich erwies sich der Gang als Durchlass zu einem weiteren Raum, der von einer Art riesiger Knolle dominiert wurde. Das Ding bewegte sich und ich gelangte zu dem Schluss, dass es wohl ein Beinansatz der rennenden Arche war. Der Rhythmus, in dem sich die Knolle bewegte, schien zu passen. Eine schwarze Schmiere stand dort herum. Ich achtete nicht weiter darauf, wog stattdessen Sturmbund in meiner Hand. Ob wir wohl genug Beine abhacken konnten, um das Ungeheuer zu Fall zu bringen? Das Schiff ächzte, als habe es meine Gedanken gelesen. War der Gang hinter mir gerade enger geworden? Ich ließ Sturmbund sinken. Man sollte nichts übereilen. Stattdessen kehrte ich um, schickte Pottro und Dynar in die anderen beiden Gänge, weil ich wissen wollte, ob diese ebenfalls in solchen Kammern endeten. Den Steuermann ließ ich mit zwei der Ardariten zurück, um auf die beiden zu warten. Derweil wollte ich die umliegenden Gänge erkunden.

Wir fanden noch eine Art Zwischendeck, auf dem Beiboote gelagert wurden, konnten aber keinen Weg hinunterfinden.

In der anderen Richtung, die uns tiefer in das Schiff hinein führte allerdings sahen wir uns unvermittelt einem unerwarteten Anblick gegenüber:

In ein nachtblau schimmerndes Licht getaucht standen dort an einer breiteren Stelle des Ganges vier Krötenwesen um einen Altar versammelt, darauf die Statue eines Wesens halb Mensch, halb Kröte, der mumifizierte Schädel eines Delfins und andere frevlerische Abscheulichkeiten. In jenem Moment aber traf mich vor allem das, was der Kultführer der schleimigen Kreaturen in seinen ausgestreckten Armen über seinem Kopf hielt, der Gegenstand, von dem dieses nachtbringende Licht ausging –

Das Schwarze Schwert der Herzogin der Nachtblauen Tiefen!

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