[29.2] Eiskalter Hinterhalt

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[29.2] Eiskalter Hinterhalt
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Gespielt am: 13. Februar 2021

Unter der Führung des Goblins Groggi kämpft Oberin sich entschlossen durch das eisige Bornland, um seine Unterweisung im Speerkampf zu erhalten.

In Hinterbruch verbrachten wir die folgende Nacht, um früh am nächsten Morgen auf einer kleinen Straße Richtung Norden weiterzuziehen, nach Plötzingen und darüber hinaus. Auf unserem Weg durch den Wald, der immer beunruhigender zu werden schien, kamen wir an einer Erhebung im Schnee vorrüber. Im Wald dahinter nicht weit fort ragten Spitzen aus schwarzem Eis auf. Ich hatte kein gutes Gefühl, auch der Goblin wollte zügig weiter, warf im Vorüberreiten dennoch einen genaueren Blick auf die Stelle machte ein blutiges Menschenbei und drei blutige Hufe aus, ein ungemein ekliger Anblick, wie er die folgende Zeit nicht müde wurde, zu betonen. Wohin der Reiter wohl unterwegs gewesen sein mochte?

Kein sicherer Weg war dies, so hatte Groggi es mir beschrieben, doch man bekam das Gefühl, das Land selbst fraß mittlerweile hier die Reisenden, ein Land, das nicht länger es selbst war. Überall im Wald bemerkten wir nun die vergifteten Eisdolche, die da und dort zusehends aus dem Boden brachen wie die Zähne einer dämonischen Entität, die sich in das Land verbissen hatten, und es nun Stück um Stück verschlang.

Zur Mitte des Reisetages passierten wir Jekdisit; bei hellichstem Tag war so gut wie kein Leben zu sehen. Lag das allein an der Winterzeit? Nichts schien sich in den Wäldern zu regen, überhaupt nichts, nicht als schliefe das Leben, sondern als ob es nie welches gegeben hätte.

Zumindest bis uns aus dem Nichts ein Sprengfass vor die Füße rollte.

Der Goblin stieß noch einen Warnruf aus, allein, ehe ich verstand, was er meinte, ging das Fass mit lautem Knall hoch und versetzte unsere Pferde in Panik. Das Tier des FIRun Geweihten ging durch. Eine kurze Strecke vermochte ich noch, mich im Sattel zu halten, ehe ich abgeworfen wurde und hart in den harschen Schnee stürzte. Dem Goblin war es besser gelungen, sein Pony im Zaum zu halten. Während ich ächzend dabei war, mich auf die Füße hoch zu stemmen, trieb er sein Tier vor mich, was mir die Zeit verschaffte, mich rasch zu orientieren.

Vor uns befand sich eine Straßenblockade aus zwei Karren, die eine Speerschleuder flankierten. Davor brannten Feuer, in deren Lichtschein ich sehen konnte, wie die Straßenräuber sich jetzt gemächlich erhoben. Sie schienen sich ihrer Sache gewiss. Soweit ich ausmachen konnte, waren sie uns wenigstens drei zu eins an Zahl überlegen, und wer konnte sagen, ob dies alle Banditen waren? Unsere Lage war heikel, darum galt es erst einmal, heraus zu finden, ob der Aufruhr bedeutete, was er zu bedeuten schien. Ich zog mein Schwert, ehe ich die Kanaillen anrief, uns ihr Begehr kund zu tun. Ihr Anführer erklärte schnörkellos, dass sie gedachten, uns bis auf´s Hemd auszuplündern und dann ziehen zu lassen. Indes konnte ich derlei nicht gestatten und sich bei so zahlreichem ungeschlachten Gesindel auf das Feilschen wohlfeiler Worte zu verlegen, erschien wenig vernünftig. In diesen gefährlichen eisigen Landen konnten wir nicht riskieren, unsere Ausrüstung zu verlieren, und auch den kleinen Teil unserer Kriegskasse, den ich für Notfälle mit mir führte, durfte nicht in die Hand von Schurken oder gar Dämonenanhängern fallen. In dieser Lage sah ich nur einen Weg, die Sache zu einem gütlichen Ende zu bringen. Wenn ich den Anführer zu fassen bekam, ließen sich die Strolche vielleicht genug einschüchtern, uns unbehelligt unseren Weg fortsetzen zu lassen. In dieser Absicht sprang ich hinter des Goblins Pony hervor, geradewegs auf den Anführer zustürmend. In der Erwartung einer Gegenreaktion – er hatte ja gewusst, wo ich stand und sah mich kommen – schwang ich mein Schwert gegen ihn. Zu meiner Überraschung kam seine Reaktion viel zu spät, sodass Sturmbund ihm sauber das rechte Bein abtrennte. Schreiend ging er zu Boden, seine Männer zum Angriff über und so war eine Verhandlung nicht länger zu bewerkstelligen. Einer von ihnen bemannte das Geschütz, begann zu laden. Nach der Attacke mit dem Sprengfass und mit vier auf mich einstürmenden Gegnern dachte ich nicht darüber nach, warum es nicht längst schussbereit gemacht worden war. Da kam bereits Groggi auf seinem Pony angeritten, offenbar in der Absicht, über das Geschütz zu springen, doch das kleine Tier verweigerte. Nun hockte der Goblin direkt vor der Mündung der Speerschleuder, von Banditen eingekreist. Dann musste ich wohl das Geschütz ausschalten. Auf der linken Seite rannte ich von Räubern verfolgt um den Wagen. Aus den Augenwinkeln glaubte ich dabei zu sehen, wie sich ein oder zwei Mann fluchtartig aus dem Feuerschein davon machten, hatte aber keine Zeit, da sie sich fort bewegten, auf sie zu achten. Wenn der Schütze meinen Führer aufspießte, käme ich nie ans Ziel, Goblin hin oder her. Flugs sprang ich also auf den Kerl los, der meinen Kampfschrei nicht achtend, sich meiner Erwartung zuwider nicht umdrehte, sich gegen meinen Schlag zu verteidigen, der ihn folgerichtig in der rechten Kniekehle traf, woraufhin er einknickte. Hinter mir hörte ich meine Verfolger ankommen, worauf ich mich umwandte, ihre Schläge zu parieren. Allein, dies war nicht nötig. Der erste meiner Angreifer tat, mit der Keule zum Schlag ansetzend, einen ungeschickten Schritt, glitt auf dem gefrorenen Schneematsch der Straße aus, sodass sein Keulenschwung zum eigenen Oberschenkel hinab sauste. Aufschreiend ging er zu Boden. Sein Spießgeselle indes hieb wild nach meiner Person, schmetterte seinen Prügel jedoch wüst gegen das Wagenrad. Nun wollte mir der Mann am Geschütz aber doch noch seinerseits mit dem Streitkolben ans Leder, aber ehe es dazu kam, besaß er bereits wieder meine Aufmerksamkeit und Sturmbund zerstach ihm das linke Bein, sodass auch er nun am Boden lag.

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