[10.2] Die neun Regeln des Kor

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[10.2] Die Neun Regeln des Kor
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Gespielt am: 12. Oktober 2019

Zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten hat die Gruppe die Gelegenheit, sich auszuruhen, Wunden zu versorgen und dem wahnsinnig machenden Dschungel zu entkommen. Die Zivilisation empfängt sie mit offenen Armen in der altechsischen Ausgrabungs- und Forschungsstätte Ssel’Althach.

6.BORon 33 Hal,                Dschungel von Maraskan,                      Ausgrabungsstätte Ssel‘Althach

Dieser Tag hat Unerwartetes hervorgebracht.

Am Ende der Nacht, in der ich an Sari Treublatts Grab gewacht habe, fand ich endlich die Bereitschaft, vor die Herrin RONdra zu treten, um mein Versagen einzugestehen und Buße zu versprechen. Ehe das Licht Praios‘ heraufzog, fand ich einen Platz mit einer Echsenstatue, der mir geeignet schien, und ich nahm die Schwertmeditation auf.

Wie ich es gewohnt bin, gelang mir nach einer Weile der Schritt aus dieser Welt hinaus, doch der Raum, den ich betrat, war völlig verändert. Diesmal sah er aus wie die Ruinen der Echsenstadt in der wir uns befanden und vor mir schraubte sich ein Felsen in den Himmel empor. Ich ging, ihn mir anzusehen, als das wohlvertraute Löwengebrüll erscholl, mir durch Mark und Bein ging. Über mir sah ich eine Tatze am Rand des Felsens erscheinen. Freudig erwartete ich meine Herrin, die mir die Gnade schenkte, mich anzuhören. Aber was sich dann über den Rand des Felsens hinaus schob, war kein Löwe.

Ein schwarzes, muskulöses Monstrum reckte sich dort empor; ein Panther war´s, der mich mit seinen langen Zähnen von oben herab musterte – Dann stand ich wieder vor der Statue im Lager der Expedition, die breite Seite Sturmbunds vor meinen Augen. Vom Griff her zuckte ein Blitz über die spiegelnde Klinge und das Gesicht des Panthers sah mich noch einmal an. Dann war es vorbei. Das Antlitz des Panthers verformte sich zu einem Symbol, welches ich nur all zu gut kannte. Es war das Zeichen KORs.

Was war eben geschehen? Ich konnte es mir nicht erklären. Hatte RONdra ihren Sohn zu mir geschickt, um mich zu strafen und mir zu zeigen, wohin meine Taten mich führten? Oder war KOR von sich aus erschienen, weil er mich für würdig hält, in seinem Namen zu kämpfen?

Für den Schwarzen Schnitter? Meine Vision blieb mir unverständlich.

Sinnend streifte ich umher, bis ich über die Mittagstafel mit Finjan daran stolperte, der aussah, als haber er sich geprügelt. Wie er mir berichtete, hatte er seinen Morgen in einer Übungseinheit der Kämpfer zugebracht. Ich glaube, ich habe ihm nicht richtig zugehört.

Mein Interesse erwachte erst wieder, als er mir mitteilte, nun zu einer Führung über die Ausgrabungsstätte aufzubrechen. Mehr über diesen geheimnisvollen Ort zu erfahren, diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Die Frau, die bereits auf uns wartete, war auf den ersten Blick als HESinde Geweihte zu erkennen und stellte sich uns als Nanduria vor, ehe sie mit uns zu einem ausgedehnten Rundgang über das Gelände ansetzte.

Ich weiß nicht, wie lange sie uns herumführte. Es müssen wohl Stunden gewesen sein, in denen sie ohne Unterlass sprach, von den echsischen Kulturen der letzten 40.000 Jahre, der Pyramide, um die freizulegen ganz Maraskan abgetragen werden müsste, von der Stadt, die im Innern vermutet wurde, von der Arena, in der Kämpfe mit Ungeheuern ausgefochten wurden und ich weiß nicht, was noch alles. Sie erzählte es etwas trocken, die Kunst, Geschichten zu erzählen, scheint ihr nicht vertraut, dennoch waren ihre Ausführungen überaus eindrucksvoll und mein Bild von der echsischen Kultur ist nun ein anderes.

Eine Sache erwähnte Nanduria, die mich mehr als alles andere interessierte. Die alten Echsen hatten offenbar ein Götterpantheon, das unserem heutigen verwandt zu sein scheint. RONdra taucht nicht darin auf, dafür KOR an besonders bedeutsamer Stelle. Schon wieder der Mantikor! Das ließ mich nicht los. Gleich nachdem wir uns von Nanduria verabschiedet hatten, lief ich los, um herauszufinden, ob sich ein Geweihter des KOR im Lager aufhielt.

Meine Abscheu gegen KOR und seine Anhänger ist nicht geschwunden, doch um zu begreifen, was hier vorgeht, muss ich ihn besser verstehen. Um diesem Tag die Krone aufzusetzen, fand ich tatsächlich einen KOR Geweihten und er war bereit, mich zu unterweisen. Neun Regeln verpasste er mir und eine gewaltige Abreibung.

Die Herrin hat jedes Recht, Buße von mir zu verlangen.

Abends fand ich mich zu unserer anberaumten Offiziersbesprechung ein. Wir überdachten die Lage und einigten uns darauf, nicht wie mit der Seeadler ausgemacht nach Boran zurückkehren, sondern gleich zu versuchen, sie auf der anderen Seite des Maraskansundes in Khunchom abzupassen. Die zusätzlichen Tage sollten der Expedition Zeit zur Erholung verschaffen.

Am 10.BORon werden wir zur Mine aufbrechen.

Die 9 Regeln, die der Geweihte des KOR mir einbläute:

I Alles, was groß ist, ist auf Leid gebaut

                         kurzsichtig                               

II Lege alle Illusionen ab, sie hindern den Starken nur

                          korrekt

III Genieße eine kurze Pause mehr als eine lange

                         akzeptabel

IV Respektiere niemals Schwäche oder Mitleid denn sie machen den Starken schwach

                        mitleidlos

V Lerne, dich selbst zu besiegen

                     zwingend

VI Liebe nichts so sehr, dass du es nicht sterben sehen kannst

                    FALSCH!

VII Lechze nach Freude im Sieg nicht in Harmonie

                   engstirnig

VIII Stirb anstatt dich zu ergeben

IX Was dich nicht tötet, macht dich stärker

                 definitiv

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