[16.2] Laichmetropole

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[16.2] Laichmetropole
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Gespielt am: 08. Februar 2020

Dem Drängen der Mannschaft musste Finjan schließlich nachgeben und so ließ er sie die Nacht mit festem Boden unter den Füßen verbringen. Während ihrem Landemanöver liefen sie jedoch auf den scharfen und felsigen Untergrund eines schwarzen Strandes auf.

20.HESinde 33 Hal

Die Reparaturen am Schiffsrumpf sind heute Morgen gut vorangekommen. Weit vor dem Mittag haben wir die Urischar wieder gewassert. Angesichts Letas Verletzung macht es sich doppelt bezahlt, diesem bornländischen Söldner Xindan Fock an Bord zu haben. Als Zimmermann taugt er nicht wenig.

Wir sind wieder auf Kurs Nord gegangen, weiter die Küste hinauf. Die Sicht war gut, es wehte nur eine leichte Brise, doch vor allem die selbst für diese Gewässer zur Winterzeit unnatürlich heiße Praiosscheibe brannte vom Himmel. Der Kapitän ließ das Deck wässern, um die Planken für die bloßen Füße der Matrose auf ein erträgliches Maß zu kühlen. Weiterhin spannten wir Segeltuche über das Deck und ließen mehr Wasser ausgeben.

Dennoch entschieden wir in einer kurzen Offiziersbesprechung, einen kleinen Fischerhafen an der Küste anzulaufen, den wir passierten. Der Steuermann, der viel in diesen Breiten gefahren ist, riet dazu, um die Mannschaft zu schonen.

Der Hafen war in der Art der Tulamiden errichtet worden, mit ihrer typischen Architektur. Während wir näher heranfuhren, bemerkten wir, dass sich in dem kleinen Dorf nichts regte. Ich nahm vier der Söldner, um die Lage auszukundschaften. Alles wirkte verfallen und verlassen. Auf unserem Weg zu ein paar Lagerhäusern bemerkte ich in einem der Häuser eine Bewegung. Ich ging zur Tür, klopfte, stellte mich vor und tat unser Anliegen kund. Mit seltsamer Stimme riet mir der Mann im Haus, ohne sich blicken zu lassen, zu verschwinden. Da er mich als „Götterknecht“ titulierte, wurde mir endgültig mulmig zumute, doch ein Ruf von Dynar lenkte mich ab. Mit Pottro lief ich hinauf zu ihm, nicht ohne einen huschenden Schatten zu bemerken, der aber in einer Gasse verschwand. Dynar mochte nicht sagen, was er gefunden hatte, als wir bei ihm ankamen, also trat ich selbst in das Lagerhaus ein, vor dem er stand. Drinnen bot sich mir ein verstörender Anblick – alles war voller schleimiger, durchsichtiger Eier und aus einem glotzte mich eine dunkle Kreatur an. Wir hätten hier nicht landen sollen. Rückwärts sprang ich hinaus, als ein Schwall nachtblauen Wassers auf mich zuschoss. Alle drei warfen wir uns beiseite, kamen auf die Füße und rannten zurück. Laut befahl ich, das Schiff bereit zum Ablegen zu machen. Plötzlich trat eine unmenschliche Abscheulichkeit in unseren Weg. Den Namen der Göttin rufend stürmte ich darauf los, hieb ihm mit Sturmbund einen Arm ab und war vorbei, aber es erwischte mich irgendwie im Nacken, ich stürzte zu Boden und spuckte endloses Seewasser. Ich bekam kaum mit, wie ich fortgeschleift wurde.

Erst an Deck kam ich wieder recht zu mir. Drei Wasserkreaturen hatten das Schiff angegriffen. Der Kapitän hat eines höchst selbst mit gewaltigem Hieb zur Strecke gebracht. Die Söldner entledigten uns der anderen; wir steuerten von der Küste fort.

Wir haben die Lage des Ortes auf der Karte vermerkt. Jemand wird sich um dieses Dorf kümmern müssen.

Später am Tag kam ein Sturm auf. Während wir hindurch fuhren, geriet ich wie von selbst in Meditation. RONdras Stimme war im Wind. Sie begleitete uns sicher durch den Sturm, bis er sich legte. Die Hitze jedoch blieb. Wir ließen die Besatzung durchzählen, es waren noch alle da. Alles war gut gegangen, doch die Männer waren müde. Wir gaben eine Extraration Rum für alle aus und ankerten des Nachts. Ich schwamm mit einem Teil der Mannschaft an Land, um dort ein Lager aufzuschlagen.

Persönlicher Nachtrag:

Ich hatte einen seltsamen Traum. Ich kann mich nicht erinnern, ob es vor dem Sturm im Schlaf oder vor dem Schlaf in der Meditation war. Darin saß ich jedenfalls in meiner Schreibstube in Rhodenstein, wo ich einen Text kopierte. Wovon er handelte, weiß ich nicht zu sagen, die Schriftzeichen waren mir unbekannt. Als ich die Feder wieder in die Tinte tauchte, kippte ich plötzlich vornüber in das Tintenfass und landete an Bord der Urischar, die auf der Tinte schaukelte. Ehe ich mich umsehen konnte, kam eine Welle von Steuerbord, die mich vom Schiff spülte. Ich sank in die nachtblauen Tiefen, immer weiter hinab. Längst hätte ich ertrunken sein müssen, doch das geschah nicht. Ich sank bloß tiefer, bis auf den Grund. Dort fand ich mich vor einem Schwert wieder, das in einem Stein steckte. Es musste das Schwert sein, wegen dem wir nach Vallusa fuhren. Ich streckte meine Hand danach, um es zu ergreifen, doch ehe ich es berührte, wurde schlagartig alles schwarz.

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