Mehr als Worte: Spielabend in der Blutigen See – Teil 1

In dieser Blogserie stelle ich Euch verschiedene Spielekreationen vor, die ich für unsere rar gesähten Gruppentreffen entworfen habe. Der erste Teil befasst sich mit einer „Blutigen See“-Adaption des Spieleklassikers „Spiel des Lebens“.

Das Spiel des Lebens und die Blutige See

Wenn alle Planeten in Konjunktion stehen, die Sphären sich öffnen und die Bahnen pünktlich sind, dann finden sich alle Reckinnen und Recken der Blutigen See unter einem Dach zusammen. Diese raren Ereignisse wollen wohlgefeiert sein und so stelle ich Euch in dieser Blogserie unsere Spielekreationen vor, die uns so manches Gruppentreffen lang beschäftigt haben.

Einige davon sind direkte erzählerische Auskopplungen aus unserer Kampagne, andere eher personalisierte Brettspiele. Den Anfang soll ein Spiel machen, dass mittlerweile unzählige Neuauflagen erhalten hat: Das Spiel des Lebens.

1978 wurde die erste deutsche Ausgabe des Klassikers veröffentlicht und 2023 erschufen wir unsere inoffizielle Blutige See Ausgabe. Da die Spielmaterialien teilweise urheberrechtlich geschütztes Material enthalten, kann ich hier nicht alles vollständig veröffentlichen, aber wenn ihr mehr Informationen wollt, schreibt mir gerne eine Nachricht auf Discord oder über das Kontaktformular unten auf der Seite.

Als Grundlage habe ich eine alte Auflage aus den 90er Jahren benutzt, die ich für ein paar Euro auf eBay erstanden habe. Für alle, die nicht vertraut mit dem Spielprinzip sind, hier eine kurze Erklärung:

Das Spiel des Lebens ist ein Brettspiel, in welchem die Spielenden über den Spielverlauf hinweg eine Art Lebenssimulation durchlaufen. Die ersten Felder stellen Ereignisse während der ersten schulischen Ausbildung dar, dann darf geheiratet werden und am Ende es Spiels geht’s in den Ruhestand. Dazwischen konfrontieren die Spielfelder die Spielenden mit allerlei Schikanen des Lebens. Ziel des Spiels ist es, am Ende den größten Reichtum angehäuft zu haben.

Ein Königreich für Druckertinte

Folgende Elemente mussten also für unsere Auflage angepasst werden:

  • Natürlich das Spielbrett selbst. Die Felder und ihre Ereignisse stellen den Kern des Spiels dar und bieten mannigfaltige Möglichkeiten eigene Abenteuererfahrungen einzubinden.
  • Die Berufskarten, die jede/r zu Beginn des Spiels ziehen muss
  • Die Status-Symbole, die die Spielenden während dem Spielverlauf erwerben und später gegen Geld eintauschen können

Status-Symbol Karten

Wenn wir die Liste einmal von unten aufrollen, dann waren die Status-Symbole wohl die einfachste Arbeit, denn in unserer Ausgabe gab es lediglich acht verschiedene und Reichtümer gibt es in der Blutigen See genug. Das Layout der Karten ist ziemlich simpel, deswegen war hier kein Kopieren der Originale nötig. Es bieten sich verschiedene Möglichkeiten die Karten stabil herzustellen. Man könnte sich laminieren und gleich auf dickeres Kartonpapier drucken, aber um mir die Gestaltung der Rückseiten zu sparen, habe ich meine Designs einfach über die beiliegenden Karten geklebt.

Berufskarten

Mit den Berufskarten verhält es im Herstellungsprozess ähnlich wie mit den Status-Symbolen und auch hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, denn auf der See kann jeder werden, was er will. Allein, zu Beginn des Spiels können zwei Pfade gewählt werden: Einen schnellen Berufspfad und einen längeren Karrierepfad. Analog dazu habe ich „einfache“ Berufe an Bord eines Schiffes für den Berufspfad verwandt und Offiziersstellen für den Karrierepfad.
Die Berufe waren dabei: Kanonier, Pirat, Schmuggler, Fischer, Freibeuter
Die Offizierskarrieren waren: Quartiermeister, Handelskapitän, Steuermann, Navigator und Schiffskatze

Das Spielbrett

Schließlich bleibt noch der arbeitsintensivste Teil: Das Spielbrett. Mit weit über hundert Feldern, die alle interessante Ereignisse beherbergen möchten, dauerte allein schon die Konzeption eine Weile, hat aber auch mit Abstand am meisten Spaß gemacht. Hier bietet sich ganz besonders die Möglichkeit das Spiel für unsere Runde zu personalisieren. Eine Auswahl an Feldern findet sich unten.
Handwerklich stellten sich hierbei die größten Probleme. Unter anderem, weil das Spielbrett einige Ausstanzungen hat, um dekorative Häuser und vor allem das Glücksrad, was eine interessante Alternative zu herkömmlichen Würfeln darstellt, unterzubringen. Doch auch der Designprozess war nicht ganz einfach, schließlich musste das neue Spielbrett im exakten 1:1 Verhältnis zum beiliegenden sein, damit das neue Design auf den stabilen Karton aufgezogen werden konnte. Viele Scans und Schnippelarbeit mit diversen Bildbearbeitungsprogrammen waren von Nöten, um das passend zu machen. Die auf A4 ausgedruckten Teile des neuen Bretts wurden dann laminiert und mit Kleber, Spucke und viel Hoffnung angebracht. Das Resultat war nicht lückenlos aber erstaunlich gut für das erste Mal.

Wie findet ihr die Idee? Fallen Euch noch Spiele ein, die sich gut für solcherart Spielereien eignen? Und habt ihr Interesse an mehr Einträgen in dieser Serie?

Auswahl an Ereignisfeldern

Hier sind dem kreativen Geist keine Grenzen gesetzt. Einige Felder sind konkrete Referenzen auf unsere Kampagne (man könnte sagen „Insider“), andere haben einen breiteren Bezug zur Blutigen See oder Aventurien und wieder andere führen minimale Rollenspielelemente in das Brettspiel ein (siehe letzter Screenshot).

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