Oberins Vierte Predigt – Muakiji Marasna

Vorgetragen am: 09. November 2019

Entgegen aller Erwartungen konnte das Alveranskommando in der Endurium-Mine am Amran Anji erfolgreich ausgeführt werden. Nicht nur wurde das Endurium gestohlen, auch haben die meisten Mitglieder der Expedition es wieder zurück ins Dorf der Muakiji Marasna geschafft, wo Oberin nun seiner Göttin dankt.

Die Messe zum Dank des Sieges in der Endurium-Mine

„Große Göttin Siegesreich, unfehlbares Schwert Alverans,

starker Schild Melliadors – Rondra!

Heil und Ruhm sei dir und deinem mächtigen Walkür!

Mythrael, Tigerhäuptiger, Helfer in der Not.

Erfülle mein Herz mit Unbeirrbarkeit und Mut, zu tun, was mir vorher bestimmt. Deinem Brandschwerte gleich sei mein Zeugnis – rein und unaufhaltsam. Lass´ mich nicht zagen, denn ich streite und ich wahre allein zum Ruhm der großen Göttin Donnergleich.

Darum, o Walkür, empfehle mich der großen Leuin Alverans!“

(S.18)

(Oberin tritt beiseite.)

(Oberin wendet sich an die Expeditionstruppe.)

 

Nehmt Platz.

Ein jeder, der eine Klinge oder sonstige Waffe bei sich führt, ziehe sie jetzt blank, lege sie über seine Beine und behalte den Griff in der Hand.

Wie Ihr Eure Schwerter haltet, so wird ein jeder von Euch von der Herrin RONdra gehalten.

 

(Oberin greift zu (s)einem bereit gelegten Messer, lässt reines Wasser darüber laufen und trocknet die Klinge mit einem sauberen Tuch, ehe er die Waffe mit der breiten Seite vor sich hält)

 

Eine gereinigte Waffe findet der Herrin Wohlgefallen.

 

(Oberin tritt zum Kohlebecken, Rücken zur Gemeinde. Darüber zieht er die Klinge durch seine Handfläche, ballt die Hand anschließend zur Faust und lässt sein Blut auf die glühenden Kohlen tropfen. Dann legt er das Messer beiseite.)

 

Herrin RONdra, Du gehst Deine Dir ergebenen Diener nicht preis in der Finsternis. Du sahst, was geschah, darum standest Du uns bei.

Herrin RONdra, Du prüftest die Kraft in unseren Herzen und erkanntest, sie waren stark im Angesicht Deiner Feinde, darum sprangst Du uns bei.

Herrin RONdra, Du sahst, unsere Stärke war groß, doch die Macht des Feindes ebenso, darum kämpftest Du an unserer Seite, in der Dunkelheit, wo wir für Dich eintraten, für Dich, das Reich und seine Menschen.

Wer Dein Schwert ist, den gibst Du nicht preis.

Gelobt seist Du!

Wer in Deinem Namen kämpft, an dessen Seite stehst Du.

Gelobet seist Du!

Wer Dein Werk tut, dem hältst Du die Treue so wie er sie Dir angedeihen lässt.

Gelobet seist Du!

Der Sieg ist der Deine und dieser Tag ist der Deine!

Dank sei Dir, prachtvolle Leuin Alverans!

 

(Oberin wendet sich zur Schwertgemeinde um, ergreift wieder das Messer und hält es blutbesudelt zur Gemeinde )

 

Eine besudelte Waffe ist der Herrin ein Gräuel.

 

 

Erkbrant in der Orkengrube

„Zur Zeit des allerersten Orkensturm kämpfte ein RONdra gefälliger Krieger namens Erkbrant. Ein Hüne von mehr als zwei Schritt Höhe war er mit hüftlangen Haaren und einem Bart, der ihm bis über die Brust fiel, eine stattliche Erscheinung vor der Herrin. Im Kampf hatte er vielfach seine Tapferkeit bewiesen, sein Geschick mit dem Schwert, ebenso seine Ehrenhaftigkeit. Nicht zuletzt focht er in jenen Tagen an vorderster Front an der Seite derer, die sich den verderbten Orks entschieden entgegenstellten. So hatte er sich bei diesem Feind einen Ruf erworben. Das Feindgesicht nannten sie ihn, weil es hieß, er habe keinen Ork je hinterrücks erschlagen. Dafür verachteten die dreckigen Orks, denen Tugendhaftigkeit für Schwäche gilt, bloß noch mehr.

Einmal geschah es, dass das Regiment mit dem Erkbrant im Felde stand arg in Bedrängnis geriet und drohte, vollkommen überrannt zu werden. Die Schlachtlinie brach und das Signal zum Rückzug wurde gegeben, doch alle wären niedergemacht worden, wären nicht Erkbrant und seine Gefährten gewesen, die unermüdlich im Feld standen, um den Rückzug ihrer Kameraden zu decken. Wie die Flut gegen die Steilfelsen brandeten die Orks gegen die wenigen Streiter an und schließlich überwältigte ihre Schwemme die kleine Schar.

Erkbrant wurde mit zwanzig Kriegern seine Schwertbanns gefangen genommen und von den Orks fortgeschleppt, die sie für die Sklavenarbeit vorgesehen hatten. Mit knallenden Peitschen wurden sie bis hinter die Grenzen des Orklands getrieben, doch Erkbrant blieb ungebeugt und störrisch, ein Ankerpunkt für seine Leute. Die Orks erkannten das und ihr Anführer Gullabaer entschied, dass es zu gefährlich sei, Feindgesicht zur Sklaverei zu verdammen, er, der den übrigen Sklaven nur Hoffnung geben würde. Den Tod aber befand er als zu gut für diesen Orkschlächter. Darum ersann er ein grausames Spiel, mit dem er den ekelerregend ehrenhaften RONdra-Krieger zu brechen gedachte, um die Feinde der Orks mehr noch das Fürchten zu lehren. Gullabaer gab den Befehl, Erkbrant in die Dunkle Grube zu werfen. So geschah es unter dem Gejohle der Orks.

Die Dunkle Grube war ein tiefes Loch am Rande des Steinbruchs, in dem die Sklaven schuften mussten. Es war Teil eines Höhlensystems im Berg, doch die inneren Zugänge zu klein, als dass ein Mensch dadurch hätte entkommen können. Den Teil, der an die Oberfläche trat, nutzten die Orks als triefende Kloake und stinkende Abfallgrube. Ungetier hauste dort unten. Sobald Feindgesicht unter ihm im widerlichen Morast lag, verkündete Gullabaer sein Los. Jeden Tag würde Erkbrant eine Aufgabe von ihm zugewiesen werden. Würde er sich dagegen auflehnen, würde er einen Krieger seines Schwertbanns dafür ein Körperteil abschneiden. Würde Erkbrant versagen, würde er den Kämpfer töten. Wenn Erkbrant die Aufgabe aber erfüllte wie befohlen, sollte sein Krieger leben. Starb Erkbrant aber, so würden alle zwanzig Soldaten seines Schwertbanns hingeschlachtet werden.

Erkbrants erste Aufgabe bestand darin, die Nacht in der Grube bis zum Morgen im Schlamm liegend zu verbringen, ohne sich auch nur auf ein Knie zu erheben und auch auf den Rücken dürfe er sich nur drehen, um sich zu verteidigen. Gullabaer zerrte einen Mann aus Erkbrants Gefolge hervor und ergriff seine Axt. Er fragte Feindgesicht, ob er mit dieser Aufgabe einverstanden sei. Erkbrant stimmte zu. Daraufhin wurde der Mann vor der Grube an einen Pfahl gebunden, damit er sah, was sich zutrug. Während seine Leute zu den Sklavenquartieren verfrachtet wurden, verharrte Erkbrant regungslos im stinkenden Morast, viele Stunden lang. Bald darauf erschienen die Schatten der Nacht und mit ihnen die eklen Bewohner der Jauchegrube, Ungeziefer aller Art doch auch schlimmere Geschöpfe. Sie machten sich über den vermeintlich leblosen RONdra-Krieger her. Sich des Ungeziefers zu erwehren war lästig, der gierigen Ratten bereits gefährlich, aber die Schrecken aus der Tiefe, die keine Namen kannten, mit vielgliedrigen dürren Beinen und geifernden Beißwerkzeugen gebahren sie sich wie Albträume um ihn her. Im Schlamm liegend rang er mit ihnen, erwürgte und ersäufte sie und brach ihnen mit bloßen Händen das Genick. Als die Sonne kam hatte Erkbrant sich nicht ein Mal auf ein Knie erhoben und hatte das erste Dunkel der Grube überlebt. Gullabaer starrte zufrieden auf Feindgesicht herab – und hielt sein Wort. Er ließ den Mann, den er am Vortag mit der Axt bedroht hatte ziehen.

Dann verkündete er Feindgesicht seine zweite Aufgabe. Er ließ ihm einen Eimer zuwerfen. Den sollte er innerhalb eines Tages bis über den Rand mit erjagten Ratten füllen, ihr Blut trinken und sie aufessen. Gullabaer ergriff den zweiten Mann aus Erkbrants Gefolge und fragte wieder ob Feindgesicht die Aufgabe annehme. Erkbrant akzeptierte. Sein Gefolgsmann wurde an den Pfahl gebunden, um ihm zuzusehen, die anderen zur Arbeit getrieben. Den ganzen Tag beobachteten die Orks johlend, wie Erkbrant durch den Pfuhl kroch, die Ratten mit bloßen Händen hervorzerrte oder mit Steinen erlegte. Zur Nacht quoll der Eimer über mit den Leichen der Ratten. Erkbrant ließ sie ausbluten, trank ihr Blut und verschlang das Ungeziefer roh.

Am folgenden Morgen löste Gullabaer die Fesseln des zweiten Mannes und ließ ihn ziehen. An seiner statt ließ er einen dritten heranschaffen, um ihn an den Pfahl zu binden und bedrohte ihn mit der Axt. Feindgesichts dritte Aufgabe sollte es sein, den Unrat der Dunklen Grube vom vorderen in den hinteren Teil zu räumen, damit Platz für mehr Orkdreck geschaffen würde. Erneut fragte der Ork, ob Feindgesicht annehme. Erkbrant tat, wie ihm geheißen. Tag und Nacht schuftete er, um die Aufgabe rechtzeitig zu erledigen, um so wieder einen seiner Getreuen zu befreien.

So ging es fort, Erkbrant hauste im Modder, ernährte sich von den Ratten und rang mit den Schrecknissen, die ohne Unterlass aus der Dunklen Grube emporströmten. Tag für Tag gab der Ork ihm eine Aufgabe, die nicht nur seinen Körper schwächte, sondern ihn demütigen sollte, bis Feindgesichts Geist zerrüttet wäre. Beim Leben seiner Gefährten zwang Gullabaer Feindgesicht, Tugend um Tugend seiner Göttin zu verraten und sich vor ihr zu beschmutzen.

Am zwanzigsten Tag band der Ork die letzte Kriegerin aus Erkbrants Schwertbann an den Pfahl. Gullabaer verkündete, an diesem Tag müsse Feindgesicht zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt sei. Der durchtriebene Ork verpflichtete Erkbrant zu einem Duell auf Leben und Tod mit dem Champion des Stammes. Sein Leben mochte Feindgesicht behalten, wenn er siegte. Seine Kriegerin aber würde nur leben, wenn es Feindgesicht gelang, den Champion der Orks mit einem Stich in den Rücken zu töten. Wenn Feindgesicht aber im Kampf unterlag, so würde gleichsam seine letzte Kriegerin den Tod finden. Zum zwanzigsten Mal fragte der Ork, ob Feindgesicht akzeptiere und Erkbrant nahm die Herausforderung an. Der Kamp sollte beginnen, ehe die Praios-Scheibe ihren höchsten Stand erreicht hatte.

Als die Zeit gekommen war, erschien am Rand der Grube ein Ork mit Streitäxten in den Fäusten, der mit einem Satz zu Erkbrant in die Grube sprang. Siegesgewissheit im hässlichen Gesicht, umkreiste er den RONdra-Krieger. Ringsum über den Kämpfern erschienen Dutzende Orks, die vor boshafter Freude geiferten. Zu Erkbrants Füßen landete ein Schwert im Matsch. Belustigt fauchte der Ork ihn an. Erkbrant hob das Schwert auf, ohne den Ork vor sich aus den Augen zu lassen. Der ließ ihn gewähren, doch kaum, dass Erkbrant sich aufgerichtet hatte, sprang der Champion mit wirbelnden Äxten auf ihn zu. Unter dem ersten Schlag tauchte Erkbrant weg, parierte den zweiten, wechselte in der gleichen Bewegung seinen Griff vom Knauf des Schwertes zu dessen Klinge und hieb dem Ork die Parierstange in die Kniekehle. Der Ork brüllte, brach in die Knie und bevor er sich wieder zu erheben vermochte, stand Erkbrant hinter ihm und trieb ihm seine Klinge durch das schwarze Herz. Die grölenden Orks verstummten augenblicklich. Jeder vernahm, wie die Leiche des Orks, Gesicht voran, mit lautem Aufplatschen in den Schlamm kippte.

Auf Gullabaers Visage aber breitete sich ein dämonisches Grinsen aus. „Das“, brüllte er, „war das Ende von Feindgesicht! Ihr alle habt es gesehen. Es gibt kein Feindgesicht mehr!“ Mit nachlässigem Schwung hieb er die Fesseln der Gefangenen durch. „Geh!“, grunzte er. Da die Frau mit starrem Blick zu Erkbrant zögerte, gab er ihr einen groben Stoß. „Geh und berichte, was Du gesehen hast, wie alle anderen vor Dir. Geh!“ Sie taumelte davon.

„Und Du, Sklave“, damit wandte er sich an Erkbrant, „kannst in dieser Grube verrotten. Dein Werk ist getan. Dein Name vergessen.“ Danach würdigte er Erkbrant keines Blickes mehr. Die Verachtung der Orks regnete auf ich herab, dann blieb er allein zurück.

In der folgenden Nacht aber schreckte Erkbrant, der inzwischen mehr wie ein Tier denn wie ein Mensch war, plötzlich aus seinem unruhigen Halbschlaf auf. Er glaubte, Löwengebrüll vernommen zu haben, aber das konnte gar nicht sein. Dicke Regentropfen schlugen ihm hart ins Gesicht und als er zum Himmel schaute, sah er Blitze feurig das Firmament spalten. Und als er wieder nach vorne sah, blickte er in das Antlitz einer mächtigen Löwin, die ihm gegenübersaß. Erkbrant wurde von tiefer Furcht ergriffen, aber nicht, weil die Löwin ihn in Stücke reißen konnte, sondern wegen dem, was er getan hatte. Doch er rührte sich nicht vom Fleck. Während das Gewitter die Orks nieder hielt, sodass es keine Zuschauer gab, hielt Erkbrant mit der Löwin Zwiesprache.

Als der Morgen dämmerte, das Gewitter verklang und die Orks sich wieder hervorwagten, da nahm die Löwin Erkbrant auf ihren Rücken, sprang mit ihm aus der Grube, sprang mit ihm zwischen die heranstürmenden Orks und gemeinsam hieben sie sich ihren Weg frei, die Sklaven der Orks mit sich führend, nachdem sie ihre Ketten gebrochen hatten.

Viele Orks fanden an jenem Tag den Tod und bis auf ihren Champion sah jeder seinem Tod ins Gesicht. Gullabaer aber blieb verschont, um zu berichten, was er gesehen hatte.

Sobald die ehemaligen Sklaven weit genug fort waren, rannte die Löwin mit Erkbrant auf dem Rücken und den Flügeln des Sturms an ihren Tatzen los. Der scharfe Wind trocknete den eklen Morast am Leib des Kriegers und schnitt die stinkende Kruste mit schneidender Schärfe von seiner Haut.

Ihr Sturmlauf endete erst zwischen grünen Hügeln am Ufer eines klaren Sees. Dort stieg Erkbrant vom Rücken seiner Retterin und ging in das Wasser hinein, um allen verbliebenen Schmutz von seinem zerschundenen Körper und aus seinem verfilzten Haar zu waschen. Anschließend nahm er eine der erbeuteten Klingen von seinem Gürtel und schor sich damit alle Haare, bevor er am 21.Tag erneuert aus dem Wasser stieg. Eindringlich prüfend blickte die Löwin ihn einen Augenblick an, gemahnte ihn nachdrücklich an sein Versprechen, ehe sie schnell wie der Blitz davonjagte. Ein fernes Brüllen ließ Erkbrant erschauern. Da warf er sich zu Boden nieder, betete zu RONdra und kehrte heim.

Noch viele Male kämpfte er unter manchem Namen gegen die Orks und sie fürchteten diesen für sie unverständlichen Mann jetzt bloß noch mehr, denn er hatte keinen Namen mehr für sie und sie erkannten ihn nicht, wenn er sich nun noch wilder in vorderster Front gegen sie in den Kampf warf.

 

(Oberin endet mit seiner Erzählung. Er hält wieder die blutbesudelte Klinge vor.)

 

Eine besudelte Waffe ist der Herrin ein Gräuel, darum reinigen wir sie.

 

(Oberin lässt auch darüber Wasser laufen. Er wischt das Blut mit einem sauberen feuchten Tuch fort.)

 

Aber wir fürchten nicht, Blut zu vergießen, wenn es Not tut, um das Böse zu wehren und andere zu schützen.

„Rondra, bist in meinem Herzen,

dir nur ist mein Schwert geweiht.

Trage mit dir alle Schmerzen,

bin zum Kampfe stets bereit.

Rondra führe meine Klinge,

sei´s in Licht wie Dunkelheit.

Rondra führe meine Klinge,

sei´s in Licht wie Dunkelheit.

Leuingleiche, Ehrenreiche,

donnernd Schutz und feste Wehr.

Deinen Namen will ich führen,

stets im Herz als höchste Ehr´.

Rondra führe meine Klinge,

sei´s in Licht wie Dunkelheit.

Rondra führe meine Klinge,

sei´s in Licht wie Dunkelheit.

Rondras Ehre, Rondras Treue,

Rondras Zorn und Rondras Kraft.

Davor soll der Feind erbeben,

Zittern vor der Göttin Macht.

Rondra führe meine Klinge,

sei´s in Licht wie Dunkelheit.

Rondra führe meine Klinge,

sei´s in Licht wie Dunkelheit.“

(S.27)

 

An unseren Taten wird die Herrin uns messen und gemeinsam haben wir eine Tat vollbracht, die jene, die davon erfahren, nicht vergessen werden. Euer Einsatz, Eure Tapferkeit und Eure Opfer sollen nicht vergessen werden und nicht jene, die ihr Leben dafür gaben.

Sie alle sollen bewahrt werden.

 

„Herrin Rondra!

Deinem Urteil beugen wir uns.

Wir waren nicht würdig,

aufzusteigen in dein Himmelreich.

Doch wir geloben,

weiter in deinem Namen zu streiten,

deine Tugenden zu wahren,

um in deiner Ehre Namen zu streiten.

Wir bitten dich, Herrin,

die Gefallenen dieses Kampfes

zu deinem Ruhme

an deine Tafel zu rufen.“

(S.13)

 

(Oberin steckt den Dolch ein)

 (Atempause)

 

Der Feind ist noch immer dort draußen. Er ist mächtig und Legion. Wir werden ihn heute nicht besiegen. Morgen werden wir ihn auch nicht besiegen. Doch gedenkt des Heiligen Geron.

 

(Oberin zieht sein Schwert)

 

Ein Streich genügte selbst ihm nicht, den schrecklichen Wurm Pyrdakor zu erschlagen, das Schwert Siebenstreich in seiner Hand haltend,

„befohlen von Praios, geschaffen von Ingerimm, gegeben von Rondra“

(S.70).

 

Selbst mit der Waffe der Götter bedurfte der große Held der Streiche fünf um den mächtigen Schreckenswurm zu vernichten.

 

„All dies tat er und focht ungerührt von des Wurms Schweif und des Wurms Gesenge und Geflamme war schwarz wie Kohle danach. Denn wer von Pyrdakor-Feuer brennet, der gefällt der Leuin.“

(S.71)

 

Wir sind nicht von dieser uralten Macht und doch werden wir diesen neu erstandenen Schreckenswurm niederwerfen, mit 1.000 Streichen, wenn es sein muss.

Einen davon haben wir (gestern) geführt, einen mächtigen dazu.

Unser letzter soll es nicht gewesen sein und die Herrin ist an unserer Seite.

Ich will brennen.

Wollt Ihr mit mir brennen?

 

(Oberin kniet sich hin, Schwertspitze nach unten)

 

„Heil dir, Sturmleuin, sieh und stehe uns bei.

Zum Kampf gewandt, von Feinden umgeben, erheben wir unser Herz,

wie einst der heilige Hlûthar am Tage, der zur Nacht wurde.

Als Land fiel unter dem Joch der Dämonen, da erhob er sich,

dem Tode zugewandt, doch ohne Angst.

Unsere Schwerter führen wir in Euren Namen,

denn Eure Namen sind der Donner, vor dem unsere Feinde zittern.

Wir erheben uns jetzt, sind Schwerte und Schild.

(Oberin erhebt sich, hält das Schwert mit der breiten Seite vor sich und reckt es hoch)

Höret, ihr Feinde der Herrin, wir kommen, um zu künden

Von der Ehre, ihre Streiter zu sein!“

(S.36)

*Quellenangaben beziehen sich auf das Rondra-Vademecum

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