[3.2] Ein Bärenspaß

Tagebuch des Oberin Sturmbund
[3.2] Ein Bärenspaß
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Gespielt am: 27. April 2019

Die Zeit an Bord des Seglers vergeht schleppend. In den Freiwachen spielt die Mannschaft Karten und schmiedet Pläne für große Heldentaten in der Blutigen See doch im Moment hat man nicht viel zu tun. Um gegen die Langeweile anzukämpfen, hat sich der Kapitän ein kleines Spielchen einfallen lassen.

14.EFFerd 33 Hal,     Chand`Jarra

Um die Mannschaft und gleichsam unseren Speiseplan ein wenig aufzulockern, hat der Koch für heute eine Jagdpartie an Land ausgerufen, und eine Belohnung für die reichste Beute ausgesetzt. Selbstverständlich bin auch ich mit Finjan auf die Pirsch gegangen. Gleichwohl schien uns das Glück im Stich zu lassen. Die Mannschaft hatte sich weitläufig verteilt auf die verschiedensten Jagdgründe und –techniken.

Wir hatten beschlossen, Großwild nachzustellen. Allein wir fanden nur früh am Morgen einen weißen Hirsch, doch ehe wir in Position waren, trat ich in einen verlassenen Kaninchenbau, woraufhin die aufgeschreckte Beute entfloh. Bis zum späten Abend streiften wir vergeblich umher. Die ausgegebene Frist lief bei Einbruch der Nacht ab, weswegen wir schließlich umkehrten. Bereits auf dem Rückweg zum Schiff stießen wir in einer Klamm auf eine Bärenhöhle. Eine letze Chance bot sich uns, nicht mit leeren Händen zurückzukommen. Finjan schlug uns Feuer für Fackeln und dann betraten wir die Höhle. An ihrem Ende fanden wir den Bären, noch schlafend. Finjan versuchte sein Glück mit dem Bogen, doch alles, was sein Pfeil bewirkte, war, den Bären zu wecken.

Um so besser! Jetzt hatten wir einen Gegner, den zu bezwingen eine gewisse Herausforderung mit sich brachte.

Der Bär ging augenblicklich auf uns los. Mit meinem Speer stach ich ihm in die Seite, doch er besaß ein dickes Fell und schlug wild mit seinen breiten Pranken nach uns. Finjan ging mit dem Schwert gegen ihn an. Da richtete sich der Bär auf. Ich nutzte meine Gelegenheit, sprang vor und rammte dem Bär meinen Speer in die Brust! Einmal! Zweimal! Geschwächt sank er auf seine Tatzen zurück. Ein letzter Stoß und er ging zu Boden. Finjan beendete sein Leiden.

Wir brachen seine Eckzähne aus, die Finjan als Beweis zum Schiff zurückbrachte, denn ohne die Muskeln der Thorwaler hätten wir den schweren Bären nie zurück zum Schiff geschafft. Wenig überraschend war der Kapitän über unsere Verspätung keineswegs erfreut. Neben der Bewachung der Beute ein weiterer Grund, Finjan allein zum Schiff zu schicken. So musste der Kapitän einfach auf unsere Rückkehr warten, statt uns zu befehlen, den toten Bären zurückzulassen. Das wäre eine wahre Schande gewesen nach Jagd, Kampf und Tod, zumal er ein echtes Prachtexemplar war.

Den Wettbewerb haben wir nicht gewonnen, allein schon, weil wir zu spät waren. Außerdem hat der Jäger einen Hirsch erwischt. Ich möchte wetten, es war jenes Tier, das uns entkam; zu schade. Der Kampf mit dem Bären aber hat mich dafür ausreichend entschädigt, und nachdem wir uns mit einem Mitglied der Besatzung geeinigt haben, das ihn fachgerecht häutet, wird er obendrein ein nettes Sümmchen abwerfen.

Vor allem aber wird der Speiseplan in den kommenden Tagen sehr reichhaltig und abwechslungsreich, was der Moral an Bord zweifellos zuträglich sein wird.

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