Mehr als Worte: Spielabend in der Blutigen See – Teil 2: „Bornhanse“ und „Wer ist dies?“

In dieser Blogserie stelle ich Euch verschiedene Spielekreationen vor, die ich für unsere rar gesähten Gruppentreffen entworfen habe. Nach dem wir im letzten Eintrag einen Blick auf unsere Version des Spieleklassikers „Spiel des Lebens“ geworfen haben, geht es dieses Mal weiter mit einem 2-für-1-Special: „Bohnanza“ und „Wer ist es?“

Der zählt trotzdem nur als einer!

Nachdem wir uns im letzten Artikel mit unserer Variante des „Spiel des Lebens“ befasst haben, gibt es im zweiten Teil der Reihe gleich die doppelte Wucht: Heute stelle ich euch zwei Fassungen kleinerer Spiele vor, von denen ihr garantiert bereits gehört habt:

Das Kartenspiel „Bohnanza“ und das Gesellschaftsspiel „Wer ist es“?

Wie auch im letzten Teil gilt, dass ich aufgrund der Verwendung urheberrechtlich geschützter Bilder das Spielmaterial nicht gänzlich öffentlich zugänglich machen kann, wer aber trotzdem gerne mehr Informationen hätte, kann sich entweder per Kontaktformular unten auf der Seite oder über Discord bei mir melden.

Bornhansa

Nun denn, beginnen wir mit „Bornhansa – ein Spiel der bornischen (Handels-)Marine, um ihren Matrosen Feinde und Verbündete zur See zu vermitteln“. Bornhansa, oder auch Bohnanza, ist bereits ein alter Schinken in der Kartenspielwelt, das Grundspiel erschien 1997. Das Spielprinzip ist denkbar einfach:

Alle Spielenden bekommen eine Anzahl von Handkarten, die im Originalspiel unterschiedliche Arten von Bohnen abbilden, der Rest der Spielkarten kommt auf einen Nachziehstapel. Die Handkarten müssen nun in der Reihenfolge, in der sie gezogen wurden auf zwei „Anbaufeldern“ abgelegt werden, die immer nur eine Bohnenart beherbergen dürfen. Verschiedene Arten von Bohnen kommen dabei unterschiedlich oft im Spiel vor. Unten auf jeder Karte ist angegeben, wie viele Bohnen einer Art abgelegt werden müssen, um eine bestimmte Anzahl an Goldmünzen beim Abbau des Feldes zu erlangen.

Neue Möglichkeiten

Da dieses Spiel vor dem Advent der Bildgenerations-KIs entworfen wurde, musste ich die amüsanten Bohnenillustrationen durch herkömmliche Bilder ersetzen, wobei ich mich dazu entschieden habe, die Bohnen gegen kämpfende Fraktionen in der Blutigen See auszutauschen. Eine seltene Bohnenart, die wenige Karten im Spiel hat und folglich auch proportional hohe Erträge bringen kann, habe ich zum Beispiel durch die Fraktion „Sulman al Nassori“ ersetzt, eine häufige Karte durch „Piraten Xeraans“. Würde ich das Spiel heute neu entwerfen, würde ich auf jeden Fall Bilder-KIs wie Leonardo oder Midjourney einsetzen, um die Fraktionskarten im bohnigen Stil zu gestalten.

Zusatzregel

Um das Spiel etwas interessanter zu machen, habe ich außerdem eine neue Regelmechanik eingebaut, die alle Bohnen- bzw. Fraktionskarten wiederum in zwei Lager unterteilt: Das zwölfgöttliche und das erzdämonische. Außerdem fügte ich etwa ein Dutzend Artefaktkarten hinzu, die ebenfalls einem der Lager zugeteilt werden können und beim Abbau Boni oder Mali erzeugen, je nachdem, ob sie auf dem passenden oder dem falschen Lager abgelegt wurden.

Handwerklich war Bornhansa reine Fleißarbeit. Die 165 Karten habe ich auf Kartonpapier ausgedruckt, laminiert und ausgeschnitten. Um die Karten etwa griffiger zu machen, habe ich mit einem Stanzer die Ecken abgerundet.

Wer ist dies?

Bornhansa war eine nette Unterhaltung für zwischendurch aber bedeutend lustiger war unsere Rendition von „Wer ist es?“

Auch hier sei das Spielprinzip in alle Kürze erklärt: Beide Spielparteien erhalten ein Brett, in welches bewegliche Kärtchen eingelassen sind, die Personen mit verschiedensten physischen Merkmalen aufweisen. Beide wählen im Geheimen eine Person aus, der Gegenüber muss anhand von Ja/Nein-Fragen erraten welche Person gesucht ist.

Im eigentlichen Spiel werden dabei natürlich Personen mit besonders markanten Features verwendet (große Nase, blaue Augen, etc.) bei „Wer ist dies?“ ersetzte ich diese aber durch Nicht-Spielercharaktere aus unserer Kampagne. Dadurch verändert sich das Spielprinzip leicht, denn einfache Fragen nach der Länge der Haare oder dem Vorhandensein eines Bartes wären zu einfach und vor allem langweilig. Stattdessen können persönliche Fragen gestellt werden wie: „Diente der Charakter mal auf der Seeadler von Beilunk?“, „Ist der Charakter uns feindlich gesinnt?“ oder „Kann Finjan den Charakter leiden?“.

Neue Spielvariante

Fragen, wie die letzte machen das Spiel allerdings erst wirklich interessant und sorgten in unserem Fall für viel Unterhaltung. Somit führte ich eine Spielvariante ein, in der ausschließlich subjektiv zu beantwortende Fragen gestellt werden dürfen. Das macht das Spiel natürlich deutlich chaotischer, aber bietet auch eine hervorragende Gelegenheit, wichtige Fragen zu beantworten wie:

  • Würde Lanaar dem Charakter einen permanenten Paralysis aufzwingen, wenn sie die Möglichkeit hätte? (Antwort: Ja, Charakter: Jasper der Wandler)
  • Würde der Charakter in der echten Welt einen gigantischen Pick-Up Truck fahren? (Antwort: Ja, Charakter: Perdido Dorkstein)

„Wer ist dies?“ basteln

Die Herstellung verlangte hier zwar ein wenig Fingerspitzengefühl, stellte aber keine größere Schwierigkeit dar. In den Plastikbrettern der “To-Go”-Version des Spiels sind kleine Pappkärtchen eingelassen, die die Charaktere abbilden. Außerdem gibt es noch zwei Sets mit etwas größeren Karten, von denen der ausgewählte Charakter vorne in das Brett gesteckt werden kann. Ich habe also einfach die Maße der Kärtchen genommen, per Bildbearbeitungsprogramm eine Karte entsprechender Größe gestaltet und sie dann auf das bereits vorhandenen Blättchen geklebt. Diese jedoch aus dem Brett zu entfernen und dabei nicht zu zerstören, hat Nerven und vor allem eine feine Pinzette benötigt.

Beide Spiele kamen bei uns oft zum Einsatz, nicht zuletzt, weil sie sehr praktisch zu transportieren sind. Auch dieses Mal interessiere ich mich sehr für eure Meinung zu diesen Projekten. Habt ihr schonmal etwas ähnliches für eure Rollenspielrunden gemacht und würdet ihr eines dieser Projekte selbst umsetzen?

Ich freue mich über jeden Kommentar und jede Nachricht.

Den vorläufigen Abschluss der Reihe bildet beim nächsten Mal ein ganz besonderes Projekt, das wir bereits mehrmals in unsere Runde eingebunden haben. Ich verrate nur so viel: Wir begeben uns zurück zu unseren Wurzeln ; )

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