[10.6] Die Rächerinnen Lycosas

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[10.6] Rächerin Lycosas
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Gespielt am: 12. Oktober 2019

Nachdem die Dschungelführerin des Trupps sie noch vor Ssel’Althach verlassen hatte, um einen Maraskenführer ausfindig zu machen, trafen die Helden sie etwa eine Woche später wieder: brutal von den Soldaten Xarfais gepfählt. In einem kleinen Dschungeldorf fanden sie jedoch denjenigen, den bereits Emira-Missabu suchte.

11.BORon 33 Hal,                                            Sumpfland von Maraskan

In der Nacht aber wurden wir gestört. Nicht lange nachdem Finjan mich zur Wache geweckt hatte, gerade saß ich mit Alima am Feuer, die mir erzählte, dass die scheinbare Ausgelassenheit der Dorfbewohner an diesem Festtag nur die Härte ihres alltäglichen Lebens kaschiere, da bemerkte ich eine Bewegung am Rand des Dschungels. Ich ging nachsehen, fand aber nichts und auch meine anschließende Runde um die Hütten ergab nichts. Irgendwo wuselte die Maraske herum. Wieder zurück am Feuer jedoch entdeckte ich, dass sich nicht nur Finjan schon eine Weile wie in einem Albtraum gefangen hin und her wälzte, sondern die ganze Mannschaft dies gerade tat. Eilig weckte ich alle auf. An Albträume konnten sich nur wenige erinnern, doch schlecht geschlafen hatten sie alle. Etwas stimmte hier nicht. Mit Finjan und Alima ging ich noch einmal an den Rand des Dschungels, dorthin, wo ich die Bewegung bemerkt hatte. Alima sah sich um und fand dicht hinter der Pflanzengrenze einen toten Parder, er war noch warm. Was mochte diese Bestie getötet haben?

Wir fühlten uns unbehaglich und kehrten in den vermeintlichen Schutz der Hütten zurück. Finjan ordnete die Verdopplung der Wache an, der Rest sollte sich wieder schlafen legen. Ich wachte bei der vordersten Hütte. Gerade war wieder Ruhe eingekehrt, da entdeckte ich nah bei eine Praiosanbeterin. Zu dieser Zeit erschien mir das sehr merkwürdig. Alima war sich unsicher, ob das normal war.  Sobald ich auf das Geschöpf zeigte, das Finjan noch immer nicht sehen konnte in der Dunkelheit, drehte es sich weg und huschte davon. Der impulsive Neersander stürmte einfach hinterher, den Echsenbogen gepackt, den er in Ssel‘Althach erhalten hatte, und nach einem Pfeil fingernd. Ich rannte hinterher, schließlich konnte ich ihn nicht allein lassen und Alima rannte mir hinterher. Ehe Finjan hatte schießen können, war das Geschöpf in den Reisfeldern verschwunden, dafür bemerkten wir plötzlich die leuchtende Gestalt einer Frau, die Gesten vollführte, die nichts Gutes bedeuten konnten und düstere Zeichen am Leib trug. Finjan spannte den Bogen, ich sprang vorwärts, doch ehe ich einen Hieb anbringen konnte, hatte sich die Frau in die Luft erhoben und glitt von uns weg. Finjans Pfeil sauste hinterher, verfehlte in der Dunkelheit sein Ziel. Alima hatte mit konzentriertem Blick die Hände erhoben, ließ sie dann aber sinken. Die Frau war in der Nacht verschwunden. Schulterzuckend kehrten wir um. Hoffentlich hatten wir sie vertrieben. Alima hatte einen arg verwirrten Gesichtsausdruck, als denke sie über ein kompliziertes Problem nach, und rührte sich nicht von der Stelle, also packte ich sie am Arm und zog sie mit mir mit. Den Rest der Nacht hielten wir Wache und ließen die Anderen schlafen.

Wie geplant machten wir uns auf den Weg.

Die Maraske suchte uns einen Weg durch das Sumpfland.

Ich unterhielt mich ein wenig mit dem Maraskenführer, um besser seine Beziehung zu diesem schillernden Wesen zu verstehen. Ich glaube nicht, dass ich wirklich begreife, wie diese Leute es schaffen, im Laufe ihrer vielen Jahrzehnte dauernden Ausbildung, ein solches Verständnis für diese fremdartigen Geschöpfe zu entwickeln, dass diese auch sie verstehen.

Der Weg durch den Sumpf erwies sich wie angekündigt nicht als weniger anstrengend denn unsere Reise durch den Dschungel.

Am Nachmittag gelang es Finjan, uns ein trockenes und vor all zu neugierigen Blicken geschütztes Plätzchen für ein Nachtlager ausfindig zu machen. Trotzdem wurden wir noch vor dem Abend von eigenartigen Mischwesen angegriffen, die aus dem Sumpf hervortauchten, menschenähnliche Oberleiber auf krebsartigen Körpern. Wahrscheinlich waren sie keine Geschöpfe dämonischer Verseuchung, aber all zu clever waren sie nicht, eher tumbe Hünen, die schwere Hämmer mit Bärenkräften schwangen. Es fiel uns nicht schwer, die vier Angreifer zu erschlagen, doch Orvinio hat einen üblen Bruch am Arm erlitten und Porquom eine fürchterliche Wunde am Bauch.

Es ist zu spät, um noch einen besseren Platz als diesen hier im Sumpfland zu finden. Wir werden hier die Nacht über ausharren und hoffen, dass nicht mehr der Kreaturen auftauchen.

Wie die beiden Männer den Weg fortsetzen sollen, vermag ich heute nicht zu sagen.

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