[11.4] Schlacht im Dschungel

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[11.4] Schlacht im Dschungel
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Gespielt am: 19. Oktober 2019

Um die Mine unentdeckt betreten zu können, wollen die Helden eine Versorgungskarawane überfallen, um sich dann getarnt als Karmoth-Gardisten hineinzuschmuggeln. Gemeinsam mit den Kämpfern der Muakiji Marasna lauern sie den haffaxschen Soldaten auf.

22.BORon 33 Hal, Dschungel von Maraskan, Dorf der Muakiji Marasna

Wahrscheinlich war das der leichte Teil, doch wir haben den Gegner falsch eingeschätzt und die Samurojins mussten darum einen hohen Blutzoll zahlen.

Tatsächlich querte der Versorgungstrupp schon heute das Gebiet der Muakiji Marasna auf seinem Weg zur Mine. Doch wir hatten sie erwartet und rasch nachdem wir informiert worden waren, dass sie kamen, waren wir kampfbereit und marschierten zu einem Fluss, an dem der Trupp in jedem Fall vorbeikommen musste. Zwei Dutzend der Samurojins begleiteten uns, die von Finjan und mir je zur Hälfte und aufgeteilt in Vierertrupps befehligt wurden. Außerdem begleiteten uns Geron und sein Bogenschütze, die beiden KOR Söldner und der Veteran der Viervölkerschlacht. Die Fünf ließen wir jenseits des Flusses zurück, damit niemand in Richtung der Mine entkommen würde. Da wir nicht wussten, aus welcher Richtung der Versorgungstrupp kommen würde, stellten wir vier unserer Trupps in einem weiten Halbkreis auf, jeweils mit einem von uns auf den Flanken und zwei Trupps als zweite bewegliche Front in der Mitte. Wir hatten einen Trupp Fernkämpfer, der den Feind in einer ersten Attacke ausdünnen sollte, bevor eine zweite Einheit ins Gefecht stürmte, um die Wachen lange genug zu binden, bis der Rest der Kämpfer nahe genug heran war. Eine Einheit der Samurojins besaß Waffen, die besonders effektiv gegen Dämonen waren. Da Finjan sie anführen sollte, hatte ich sein Schwert am Vortag gesegnet, damit er ihnen in nichts nachstand. Da man uns zwei Dämonen im Gefolge des Nachschubkarrens angekündigt hatte, würde ich mit Sturmbund und vier besonders flinken Kämpfern den zweiten Dämon stellen.

So hatten wir uns das gedacht und zunächst lief alles so wie geplant.

Auf dreißig Schritt Entfernung entdeckte Finjan den Feind, der aus dem Dschungel auftauchte und gab uns Zeichen.

Auf zwanzig Schritt heran eröffneten die Diskenwerfer ihr Feuer. Allerdings richteten sie so gut wie keinen Schaden an, der Kampf aber hatte begonnen.

An der Spitze meines Trupps brach ich aus dem Unterholz. Finjan und seine Dämonenjäger waren auf der linken Flanke zu weit ab und der Trupp an der Seite der Fernkämpfer wartete noch, bis der Gegner näher heran war. Die Karmoth Gardisten aber reagierten schnell. Angeführt von dem einen Zant stürmten sie auf unsere Fernkämpfer ein. Auch mein Trupp sah sich unversehens einer dieser Bestien gegenüber. Ihre geschmeidigen Bewegungen waren von erschreckender Schnelligkeit. Ich sah das Untier vorstoßen, musste den Impuls unterdrücken, vor Schreck oder sagen wir Abscheu vor seiner Erscheinung meinen Schritt zu verlangsamen. Das Biest hatte die Gestalt einer Katze, eines Tigers auf zwei Beinen, aber seine Muskeln lagen teilweise bloß, ekle Flüssigkeiten troffen an ihm herab und das nervöse Zucken in seinem Gesicht – kein Tier hatte so einen Blick, aber der barbarische Geist, der in diesem Körper schlummerte, hatte genau so wenig etwas Menschliches. Da überfiel mich blanker Hass auf diese Spottgebilde eines Geschöpfs der Anti-RONdra. Ich wollte mein Schwert von unten gegen seinen bestialischen Körper sausen lassen, aber da war es bereits da, versuchte, mir die Kehle durchzubeißen und mich beiseite zu fegen. Sein Biss prallte an der breiten Seite Sturmbunds ab, das ich eben noch rechtzeitig hochstoßen konnte, da prallte schon einer der Gardisten in mich hinein, das Getümmel brach los und im Dschungel war nicht mehr zu erkennen, was rund um uns herum geschah. Mein Augenmerk galt ganz der Bestie, die mich deutlich überragte.

Wir mussten sie rasch ausschalten, wenn der Überfall gelingen sollte, aber da war noch der Gardist, der nicht von mir lassen wollte, ich erwehrte mich Schlägen, Bissen und Prankenhieben, denn es schien, als wüsste das Dämonenvieh, dass es einen Geweihten der RONdra vor sich hatte. Die Samurojins beachtete es gar nicht, die mit flinken Vorstößen auf es einstachen und wieder zurücksprangen. Mehr Gardisten tauchten auf und auch mehr meiner Samurojins, aber ich bekam von dem Handgemenge kaum etwas mit. Der Zant und ich hatten uns ineinander verbissen, ohne der Schläge zu achten, die ringsumher auf uns einprasselten, eine uralte Feindschaft verband uns und das Wissen, dass einer von uns an dieser Stelle durch die Faust des Anderen fallen musste. Erneut schaffte ich es, unter Biss und Schlag wegzutauchen, doch der Streich, den ich führte, wurde von einem Streich des Gardisten, den ich dieses Mal nicht hatte kommen sehen, abgelenkt, und mein Schwertarm erlitt einen schweren Schnitt. Doch das Biest vor mir brüllte hasserfüllt auf, sein widerlicher Atem stach mir ins Gesicht, in seiner Wut aber verfehlte es den Moment des Zuschlagens; ich tauchte unter seinem Arm hinweg und drückte mich mit aller Kraft, der Schmerzen nicht achtend, vom Boden ab und trieb ihm Sturmbund von unten durch Kiefer und Schädel. Unerwartet glitt die Klinge gleich darauf nach unten ab, ich landete schwer auf meinen Füßen, bemerkte noch, wie die Substanz der Kreatur aufleuchtete, dann in sich zusammenfiel und verschwand.

Meine erste Aufgabe war erfüllt, doch ich hatte mich zu sehr mit dem verhassten alten Feind beschäftigt. Der Karmoth Gardist nutzte unbeeindruckt vom Verschwinden des Dämons seine Gelegenheit, zog mir die Klinge über den Bauch und bevor ich recht zurückgewichen war auch über die Brust. Ich fing mich und warf mich in seinen nächsten Schlag, doch als unsere Klingen gegeneinander prallten, spürte ich, wie mich alle Kraft verließ; heiß lief das Blut aus meinem Leib und der Schmerz in meinem Arm ließ mich fast Sturmbund fallen lassen. Plötzlich tauchten unsere Leute auf, die wir am Fluss gelassen hatten. Der Gardist wurde abgelenkt und ich tauchte ein zwischen die Pflanzen des Dschungels und taumelte zum Fluss zurück. Ich besaß nicht die Kraft, nur noch einen Streich zu führen.

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