[11.5] Blut für den Dschungel

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[11.5] Blut für den Dschungel
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Gespielt am: 19. Oktober 2019

Die Soldaten der Versorgungskarawane stellten sich als zäher heraus, als ursprünglich angenommen. Nachdem Oberin einen Zant des Belhalhar zurück in die Niederhöllen geschickt hat, wurde er im Kampf mit einem Karmoth-Gardisten schwer verletzt und rettete sich in die Büsche.

Vom übrigen Kampfgeschehen vermag ich also nicht aus eigener Anschauung zu berichten, sondern kann lediglich zusammenfassen, was die Überlebenden des Gefechts mir berichteten.

Während wir auf der rechten Seite den Zant zügig besiegt hatten, bedrängte der zweite Zant zunächst die Diskenwerfer, doch als die Dämonenjäger das Biest erreichten, hackten sie ihren Feind in einem grazilen Tanz aus wirbelnden Klingen mit unwahrscheinlicher Eleganz und als wären sie ein Mann in Stücke. Das Wesen verschwand und unser Plan war aufgegangen und alles hätte nun klar sein sollen, doch die Fehleinschätzung, auf der unsere Strategie fußte, zeigte sich nun. Die Zantim waren furchtbare Bestien, aber die Gardisten nicht minder. Nicht einer unter ihnen starb beim ersten Angriff, dafür hieben sie die Samurojin in ihren Panzern mit beängstigender Leichtigkeit in der Mitte durch. Die Diskenschützen wurden als erste ausgelöscht, als ein Pfeil aus dem Nirgendwo den Schädel des Mannes von hinten durchschlug, mit dem Finjan in tödlichem Duell stand. Die Spitze des Pfeils bildete auf groteske Weise eine Verlängerung der Nase des Mannes.

Der Neersander nutzte den Moment, wieder die Führung über die in blutige Kämpfe verwickelten Samurojins zu übernehmen. Durch sein umsichtiges Vorgehen gelang es ihm, die wütenden Gardisten einen nach dem anderen von seinen Männern isolieren zu lassen und zu überwältigen. Doch ließen sie sich nicht leicht bezwingen und es schien, als hätte das Schlachtenglück sich noch jederzeit wenden können. Ehe sie überwältigt wurden, gelang es den Karmoth Gardisten, zwei weitere Einheiten der Samurojins bis auf den letzten Mann niederzumachen. Der letzte der Gardisten, der noch stand, sah sich schließlich von einem Dutzend Kämpfer umringt, doch statt aufzugeben, fügte er sich mit seinem eigenen Dolch eine grauenvolle Wunde zu, woraufhin seine Augen rot aufglühten und er wie ein Wahnsinniger um sich schlug. Nur mit vereinten Kräften gelang es, seinem Treiben Einhalt zu gebieten und dennoch hätte es unseren Veteran fast das Leben gekostet. Finjan machte dem Spuk ein Ende, doch der Mann wollte nicht einmal sterben, als Finjans Schwert bis zum Heft in seinem Nacken steckte. Welch grauenvolle Vorstellung. Was für ein boshafter Wille ihn getrieben haben muss. Es macht mich schaudernd, wenn ich daran denke, dass alle Wachen der Mine so sein könnten.

Wir wissen nicht, wie es zuging, ob er besondere dämonische Kräfte besaß, oder alle Karmoth Gardisten in der Lage sind, dem Blutrausch, in den sie sich steigern, in dieser Weise auf die Spitze zu treiben. Wenn das Fußvolk unseres Gegners schon dies vermag … Nun, wir hatten den Feind unterschätzt und dafür mit vielen Leben der Samurojins bezahlt. Möge es uns eine Lehre sein. Das Ziel war von uns aber erreicht worden, sogar übertroffen, ganze sechs Soldaten hatten wir lebend gefangen. Abgesehen von besagtem letzten Mann hatte Pottro einen weiteren erschlagen und zwei weitere wurden von Pfeilen getötet, die keiner kommen sah. Ich nehme an, das war Gerons Werk. Sein Untergebener allerdings hat Pottro im Getümmel einen Pfeil in den Bauch verpasst und Finjan wird noch entscheiden müssen, wie dafür mit ihm zu verfahren ist. Ansonsten hat sich die Mannschaft großartig geschlagen.

Meinerseits konnte ich nach dem Ende des Zants zwar nicht mehr in den Kampf eingreifen, doch wenigstens bemerkte ich so, wie das verbliebene Zugtier des Karrens durchging. Ich folgte ihm über den Fluss und durch den Dschungel, so schnell es meine brennenden und blutenden Wunden eben zuließen und schaffte es schließlich, dem Tier nach einem ziemlichen Hin und Her den Weg zu vertreten, es zu beruhigen und zurück zum Ort des Überfalls zu bringen. Das Bild, das sich mir bei meinem Eintreffen bot, war grauenvoll. Überall war das Rot des Dschungels in das Rot von Menschenblut getaucht, das erstaunlicherweise darauf deutlich erkennbar war, zäh triefend und glänzend, als brüste sich der Dschungel damit, und trage es als Kriegsbemalung, denn wer diese Schlacht auch gewinnt, der Dschungel triumphiert. Körperteile bedeckten weit verstreut den Boden wie Äpfel, die vom Baum geschüttelt wurden. Das war ein unglaublich blutiges Scharmützel gewesen. Dieser Feind kannte keine Gnade und machte keine Gefangenen, so mitleidlos wie der Dschungel selbst.

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