[8.4] Romantische Spionage

Tagebuch des Oberin Sturmbund
Tagebuch des Oberin Sturmbund
[8.4] Romantische Spionage
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Gespielt am: 31. August 2019

Die maraskanischen Rebellen, die während des Theaterstücks einen Überraschungsangriff auf die boranischen Besetzer ausführten, werden von den Soldaten Xarfais blutig darniedergeschlachtet. Oberin, Finjan und die restlichen Expeditionsmitglieder können dem Massaker jedoch entkommen und beratschlagen weiter über einen Plan zum Verlassen der Stadt.

29. TRAvia 33 Hal, Maraskan, Boran,             Kaschemme „Freies Königreich“

Der Tag ist noch sehr jung, alle Anderen schlafen. Da wir aber nicht wissen, was die nächsten Tage bringen mögen, will ich vor dem Schlafen noch rasch die neuesten Entwicklungen festhalten. Den späten Mittag über haben Finjan und ich uns einen grundlegenden Eindruck vom Freihafen und der Stadtmauer verschafft. Leider gab es dabei keine Überraschungen. Die Mauer ist rundum solide und von den Wachtposten auf den Türmen jederzeit gut einsehbar. Ein Durchbruch wäre sehr schwierig und auf jeden Fall müssten zuerst die Wachmannschaften zweier Türme ausgeschaltet werden. Danach wartet immer noch der Fluss auf der anderen Seite. Das wäre kein vielversprechendes Unterfangen. Ich hoffe, wir sind nicht aufgefallen, während wir uns umgeschaut haben. Das eine oder andere Mal könnten die Wachen uns bemerkt haben, wie wir neugierige Blicke auf die Mauer warfen.

So oder so, wir verlegten uns auf eine andere Strategie.

Finjan wollte zurück zum Hafen, um ein Schiff ausfindig zu machen, das zu kapern wäre. Derweil kehrte ich ins Theaterviertel zurück, um noch eine weitere Idee zu testen. Womöglich, so dachte ich mir, könnten wir einige der gefallenen Soldaten ihrer Rüstungen berauben, um bessere Chancen zu haben, uns durch eines der Tore bewegen zu können. Als ich zurück an den Platz des Massakers gelangte, herrschte dort wieder Ruhe, die Beseitigung der Spuren war in vollem Gange. Tatsächlich konnte ich beobachten, wie die Leichen fortgeschafft wurden. Durch die Gassen huschend, folgte ich dem Leichenkarren, bis ich bemerken musste, dass er Boran durch eines der Tore verließ. Da die Soldaten samt ihrer Rüstungen aus der Stadt geschafft wurden, zerschlugen sich meine Überlegungen. Zurück im Freien Königreich hatte Finjan zu berichten, dass er ein geeignetes Schiff gefunden hatte. Den Nachmittag sollte er damit zubringen, die Wachposten und Bewegungen auf und unter Deck zu studieren. Inzwischen erledigte ich für uns noch ein paar Besorgungen.

Als ich dann hinunter zum Hafen ging, um zu schauen, wie es bei Finjan stand, traf mich fast der Schlag: für jedermann sichtbar lag er dort unten auf einem Dach! Hastig eilte ich, ihn über sein Ungeschick zu informieren, woraufhin er mir zur Erklärung gab, dort oben mit einer Dame auf ein Stelldichein verabredet zu sein.

Auch davon hatte der Klatsch die Straße hierunter geplaudert. Na gut, dann musste diese Tarnung aber unbedingt stimmig sein. Geschwind eilte ich also zurück ins Freie Königreich, wo ich Leta Skenskoje den Auftrag erteilte, Finjans Tarnung zu komplettieren. Das bornländische Geschwätz der beiden würde vertraut genug klingen und keiner hier würde hoffentlich verstehen, was sie sprachen. Begierig darauf, meinen Befehl auszuführen, stürmte Leta davon. Seltsamerweise gab sich Finjan später recht zugeknöpft, was seinen Spähposten auf dem Dach betraf, jedenfalls insofern ich mich erkundigte, wie es mit Leta gelaufen war. Irgendwie wollte er da viel mehr über den Besitzer des Daches sprechen. Der Maraskaner scheint ein Mann nach Finjans Geschmack zu sein. Wie auch immer, die beiden Bornländer hatten es geschafft, uns die benötigten Informationen zu beschaffen. Am Morgen werden wir damit die letzten Feinheiten von Finjans Plan ausarbeiten, das Enterkommando zusammenstellen und letzte Vorbereitungen treffen.

Ehe die morgige Nacht um ist, werden wir Boran endlich entflohen sein.

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